Während ich eine kleine Armee von Flaschestäublingen bewundere und knipse kommt mein Mann ganz aufgeregt zu mir. Er weist auf einige Pilze in der Nähe und sagt:“Kennst du diese Gewächse? Ich habe so etwas noch nie gesehen!“
Mir sind sie auch unbekannt. Also werden sie erst einmal dokumentiert. Zu Hause werde ich dann meine Bestimm-Bücher wälzen.
Aber trotz mehrtägiger Suche finden sich nur vage Hinweise.
Ich könnte mir diese Gesellen als Mitglieder der Familie der Stielporlingsverwandten vorstellen.
Neben unserem Briefkasten finde ich eine quietschgelbe, puscheliege Raupe! Das muss recherchiert und zugeordnet werden.
Es ist die Raupe des Buchen-Streckfußes, auch Buchenrotschwanz genannt. Ein unscheinbar braun-grauer bis weißer Nachtfalter, der in Ruheposition seine behaarten Beine weit nach vorn ausstreckt. Seine Raupen sieht man von Juli bis September. Achtung, nicht anfassen, die Härchen der Raupe können allergische Reaktionen hervorrufen!
Es gießt in Strömen, da setzt sich ein schöner, großer Admiral-Falter in eine unserer Fensternischen.
In diesem Sommer (2018) ein ganz seltenes Exemplar. Dabei zeigt sich der Wanderfalter von Juni bis Oktober auf Sommerflieder, Wasserdost, Brombeere und Fetthenne.
Zum Überleben brauchen diese Edelfalter Brennnesseln zur Eiablage und als Raupenfutter.
Der Regen ist vorbei und unser Besucher lässt sich auf den großen Blättern unseres Trompetenbaumes nieder um seinen Durst an den Regentropfen zu stillen.